Präsident der WGRK: Wir brauchen dringend prophetische Stimmen, um globale Erneuerung und Verwandlung voranzutreiben

Von Stephen Brown

Eine Welt in der Krise braucht ein erneutes Engagement für Gerechtigkeit und Frieden, so der Präsident der Weltgemeinschaft der Reformierten Kirchen (WGRK), Rev. Dr. Jerry Pillay vor den Delegierten der Generalversammlung der WGRK in Leipzig( Deutschland).

“Heute leben wir in einer Welt, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden”, sagte Pillay in seinem Bericht am Eröffnungstag der Generalversammlung der WGRK vom 29.Juni – 7.Juli, in der sich an die 1000 Teilnehmer im Osten Deutschlands trafen.

„Die WGRK ist dazu berufen, auf Seiten der Armen zu stehen. Das ist die wesentliche Basis für unsere Erneuerung und Verwandlung“, so die Worte Pillays, womit er das Thema der neuntägigen Konferenz ansprach: „Lebendiger Gott, erneuere und verwandle uns.“

„Die WGRK umfasst mehr als 225 protestantische Kirchen mit einer Gesamtmitgliederzahl von über 80 Millionen Christen“ erklärte Pillay in seinem Bericht. „Dies sind Kongregationalisten, Presbyterianer, Reformierte, Unierte und sich vereinende Kirchen sowie Waldenser in über 100 Ländern. Die Geschäftsstelle befindet sich in Hannover, Deutschland.“

Pillay wies auf die besonderen Herausforderungen wie Armut, Menschenhandel, Rassismus, Kastenwesen und ethnische Trennungen hin. Dazu die Probleme der Flüchtlings- und Migrantenkrise, der religiösen Gewalt und des Klimawandels.

“Im Licht der Erfahrungen in der heutigen Welt, ist die WGRK aufgerufen, eine prophetische Stimme zu erheben, wie damals gegen die Apartheid in Südafrika“, betonte Pillay, ein Theologe der Vereinten Presbyterianischen Kirche in Südafrika.

Vor fünf Jahrhunderten verurteilten protestantische Reformatoren wie Martin Luther in Deutschland, Johannes Calvin in Genf und Ulrich Zwingli in Zürich die Korruption und die verfallende Kirche jener Zeit, legte Pillay dar.

Sie wollten keine neue Kirche gründen, fuhr er fort , sondern die gesamte Kirche reformieren, von der sie nicht der Meinung waren, dass sie gegen finanzielle Korruption, sexuelle Ausschweifungen und politische Macht aufstand.

„Nun, fünf Jahrhunderte später, wird der Ruf nach Erneuerung und Verwandlung noch größer, da wir es mit den komplexen Herausforderungen einer leidenden Welt und einer kämpfenden und aufgespalteten Kirche aufnehmen müssen“, erklärte er.

Zur selben Zeit trennen theologische Unterschiede und ethische Fragen immer noch die reformierten Christen, warnte der WGRK-Präsident.

„Fragen zur menschlichen Sexualität und der Frauenordination trennen uns weiterhin sogar innerhalb der reformierten Familie“, teilte Pillay den Delegierten mit.

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