Präsidentin Kassab ruft zu erneuerter Vorstellungskraft auf

In ihrer Ansprache an den Exekutivausschuss zitierte Präsidentin Najla Kassab das Wittenberger Zeugnis, indem sie zu einer „erneuerten Vorstellungskraft“ aufrief, um eine starke Gemeinschaft aufzubauen, eine prophetische Gemeinschaft, die wirkungsvoll an jedem Ort gegenwärtig ist, wo gelitten wird.

„Eine erneuerte Vorstellungskraft für den Übergang“ berücksichtige mehrere Faktoren: das Ende der Amtszeit von Generalsekretär Chris Ferguson am 31. August, das Fehlen eines Vorschlags für seine Nachfolge im Amt des Generalsekretärs und die Sorge um die Nachhaltigkeit der finanziellen Basis der WGRK.

Ein Vorschlag für eine einjährige Interimszeit, in der die drei Referatsleiter als „kollegiales Generalsekretariat“ agieren sollen, wurde eingebracht- und wird am Dienstag näher geprüft werden. Präsidentin Kassab sagte dazu: „Die Interimsperiode wird ein neues Modell geteilter Verantwortung ermöglichen, bei dem die Beteiligung der Amtsträger, Exekutivausschussmitglieder und Regionalleiter von entscheidender Bedeutung sein wird. Dies wird eine stärkere Beteiligung der Regionen und ein größeres Engagement der Kirchen und Leiter der Gemeinschaft bei der Umsetzung des Übergangsmodells ermöglichen. Wir freuen uns auf das Übergangsmodell, das hoffentlich eine neue Beteiligung und neue Fantasie beim Aufbau einer stärkeren Gemeinschaft ermöglichen wird.“

„Eine erneuerte Vorstellungskraft im Bekennen“ richtete sich auf den Erkenntnisprozess „COVID und darüber hinaus“, „mit dem die Weltgemeinschaft danach strebt, ein erneuertes und aktualisiertes theologisches Verständnis der aktuellen Krise durch einen breiten Erkenntnisprozess zur gegenwärtigen Krise zu entwickeln und für eine prophetische theologische Antwort zu sorgen, um sich auf eine bekennende Gemeinschaft zuzubewegen“, sagte Kassab.

„Wir sind heute herausgefordert, auf eine neue Vorstellung davon hinzuarbeiten, wie wir die Arbeit der Gemeinschaft aufrechterhalten wollen“, sagte sie. „Nachhaltigkeit ist ein Ausdruck von Engagement, Beziehungen, Eigenverantwortung und vertiefter Gemeinschaft. Nachhaltigkeit ist der Kern der Stärkung der Gemeinschaft als Ziel.“ Später in der Woche wird der Exekutivausschuss einen konkreten Vorschlag zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Nachhaltigkeit diskutieren.

„Eine der wesentlichen Aufgaben der Gemeinschaft ist es, die Ausgegrenzten an den Tisch der Gemeinschaft einzuladen“, sagte Kassab, als sie eine „erneuerte Vorstellung von Inklusion“ ansprach.

„In einer Zeit der Distanzierung ist die Welt dazu herausgefordert, die Kultur der Distanzierung zu heilen. Wir sind herausgefordert, unsere Vorstellungskraft zu erneuern, indem wir all jene einladen, die auf Distanz stehen, und indem wir uns weiterhin mit den Ungerechtigkeiten befassen, die zu lange angedauert haben“, sagte sie.

Sie merkte an, dass die WGRK eine Pionierin für Geschlechtergerechtigkeit gewesen sei, aber es müsse noch mehr getan werden, vor allem bei der Einstellung einer weiblichen Referatsleiterin, für die bereits einige Mittel aufgebracht worden seien.

„Die Corona-Pandemie hat die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens und das Bedürfnis nach neuer Spiritualität verdeutlicht, welche unsere reformierte Theologie in ein zeitgemäßes christliches Zeugnis übersetzt; die Ermutigung zur Erneuerung des christlichen Gottesdienstes und des spirituellen Lebens innerhalb der reformierten Tradition; die Erneuerung der Verpflichtung zur Partnerschaft in Gottes Mission durch Gottesdienst, Zeugnis, diakonischen Dienst und Arbeit für Gerechtigkeit, das Hinarbeiten auf eine Erneuerung der Mission und die Befähigung zur Mission und Zusammenarbeit im Dienst“, sagte sie.

„Die Stärkung der regionalen Arbeit bleibt im Zentrum der erneuerten Vorstellung“, sagte Kassab. „Die Generalversammlung hat die Bedeutung der Regionen innerhalb der WGRK und ihre zentrale Rolle bei der Stärkung der Gemeinschaft zwischen den Kirchen bekräftigt, da sie Raum für Dialog und Aktion bieten; und bei der programmatischen Arbeit, um die Beteiligung der Kirchen aus allen Regionen zu stärken, indem sie Arbeitsstile bekräftigen, die die Synergie zwischen der lokalen, regionalen und globalen Ebene stärken.“

Sie schloss mit den Worten, dass „eine erneuerte Vorstellungskraft durch Hoffnung inspiriert wird. Wir stehen in der Hoffnung, da sich das Leben Jesu in uns manifestiert. Als Gemeinschaft erneuern wir unsere Vorstellungskraft, die von der Hoffnung inspiriert ist, wo unser Herr weiterhin für ein besseres Morgen mit uns unterwegs ist.“

Der Exekutivausschuss der WGRK trifft sich virtuell über Zoom vom 25. bis 28. Mai für vier Stunden pro Tag, wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich auf 16 Zeitzonen verteilen.

Das Wittenberger Zeugnis ist eine Vereinbarung zwischen der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) und dem Lutherischen Weltbund, die auf der Generalversammlung der WGRK im Jahr 2017 unterzeichnet wurde.

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