Gerechtigkeit: Wirtschaft und Finanzen

Soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit, Menschenwürde und die Sorge um die Schöpfung waren dem Reformator Johannes Calvin wichtig, dessen theologische Perspektiven auf der Lehre von Gottes Herrschaft über alle Lebensbereiche beruhen und sowohl die Verpflichtung zu gewissenhaftem Leben als auch das Eintreten für eine Regulierung des Lebens nach Gottes Willen umfassen.

Ökonomische Gerechtigkeit auf Erden und für Gottes ganze Schöpfung bleibt als entscheidende Lebens-und Gerechtigkeitsfrage ein prioritäres Anliegen reformierter Christen. Es ist für Christen eine Herausforderung, gewissenhaft zu leben in Zeiten ökonomischer Ungerechtigkeit.

Für die Glaubwürdigkeit des christlichen Glaubens ist eine gerechte Wirtschaftsordnung entscheidend. Diese Überzeugung ist das Herzstück der Glaubensverpflichtung von Accra, jener prophetischen Stellungnahme zu ökonomischer und ökologischer Gerechtigkeit, die 2004 vom damaligen Reformierten Weltbund, einer Vorläuferorganisation der WGRK, verfasst wurde.

Bei ihrer Gründung im Jahr 2010 hat die WGRK die Glaubensverpflichtung von Accra bestätigt und auch die folgende Dokumente als wichtige Orientierungshilfen angenommen:

  • The Johannesburg Global Dialogue Statement on the Accra Confession
  • The Cartigny Global Theological Consultation Statement on Communion Justice
  • “Gemeinsam für eine andere Welt” – Gemeinsame Erklärung der Uniting Reformed Church in South Africa und der Evangelisch-reformierten Kirche in Deutschland

Die São Paulo Erklärung der Global Ecumenical Conference on a New International Financial and Economic Architecture von 2012 wurde ebenfalls als wichtiger Beitrag zur Frage der ökonomischen Gerechtigkeit anerkannt.