„Gott hat einen Plan“ sagen Praktikanten

Die neuen Praktikanten der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, die sehr unterschiedliche kulturelle Hintergründe mitbringen, haben Anfang Januar erste Erfahrungen in Hannover gemacht.

Eri Yoon aus Südkorea und Anam Gill aus Pakistan wurden vom deutschen Winter begrüßt, den sie weniger kalt fanden, als erwartet!

Das Praktikantenprogramm der WGRK dauert ein Jahr bringt junge Menschen aus Mitgliedskirchen zusammen, die an der Arbeit des WGRK teilnehmen und etwas über christliche Einheit und die ökumenische Bewegung lernen können.

Beide Praktikantinnen finden den Anfang der Arbeit in WGRK-Büro aufregend und hoffen, dass sie eine Menge Wissen und Erfahrungen in ihrer Heimatländer zurückbringen können.
Sie sind beide davon überzeugt, dass Gott für sie einen Plan hat und dass ihr Aufenthalt in Hannover kein Zufall ist.

Eri ist buchstäblich in der Kirche aufgewachsen, da ihr Vater in der Stadt Busan (Südkorea), Pastor ist. Sie begann damit, in Gottesdiensten Ihrer Kirche Klavier zu spielen, wurde später Kindergottesdiensthelferin und fing dann an, selber Theologie zu studieren. Sie absolvierte einen Bachelorabschluss als Pianistin und machte später einen Theologieabschluss, weil sie sowohl ihre Kirche als auch ihren Vater unterstützen wollte.

„Die Einheit der Kirche ist sehr wichtig. Das ist mein Eindruck, wenn ich die Bibel lese“, meint sie. „Letztes Jahr war ich als Delegierte bei der Generalversammlung der WGRK in Leipzig. Da habe ich Lust bekommen, mehr darüber zu erfahren, was es bedeutet, dass die Kirche der eine Leib Christi ist. Es gibt den Begriff „Gottes Kairos“, der eine von Gott gegebene Zeit meint, und je mehr ich darum gebetet habe, was ich tun sollte, desto deutlicher war die Antwort, dass mich für ein Praktikum bewerben sollte.“

Eri wird, während ihres Praktikums, hauptsächlich die Programmarbeit unterstützen und sich vor allem mit Gemeinschaft, Theologie, Gerechtigkeit und Zeugnis beschäftigen. Anam wird schwerpunktmäßig in der Kommunikationsabteilung tätig sein. Beide werden aber in der gesamten Organisation Erfahrungen machen können.

Anam, die von Beruf Journalistin ist, hat als freie Mitarbeiterin für nationale und internationale Tageszeitungen gearbeitet, wobei die ökumenische Bewegung seit ihrer Teilnahme an der 9. Weltversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Porto Alegre (Brasilien) im Jahr 2006 zu ihrem Hauptinteresse geworden ist. Später gehörte sie zur Delegation der „lebenden Briefe“ des ÖRK nach Liberia und Sierra Leone und arbeitete für die Kommunikationsabteilung der ÖRR, unter anderem auch bei der 10. Weltversammlung des ÖRK in Busan (Südkorea).

Vor ihrer Ankunft bei der WGRK hat sie beim Dialog-Kaffee-Projekt in Lahore (Pakistan) mitgearbeitet, wo Jugendliche vor Ort und aus aller Welt zum Thema nachhaltige Entwicklung miteinander in Verbindung stehen. Sie hat diese Plattform 2006 gegründet und ist davon überzeugt, dass Dialog zur Friedensarbeit und Konfliktbewältigung unerlässlich ist.

Sie erhofft sich vom Praktikum ein erweitertes Verständnis von der Kirche, der ökumenischen Bewegung und der Arbeit der WGRK. „Als jemand, der von Pakistan kommt, wo die Christen eine ganz kleine Minderheit darstellen, wollte ich schon immer wissen, wie christliche Einheit die weniger privilegierten Teile der christlichen Gemeinschaft, insbesondere da, wo sie in der Minderheit sind, stärken kann,“ sagt sie.

Anam freut sich auf ihr Jahr in Deutschland, das sie sehr spannend und bereichernd findet: „Ich habe hier so viele schöne Kirchen gesehen und es macht mich einfach glücklich, sie betreten zu können, ohne –wie in meinem Land- Angst vor einer Bombe haben zu müssen, und friedlich beten zu können, wann immer ich dazu Lust habe.“

Das WGRK Praktikantenprogramm wird durch Zuwendungen des Evangelischen Missionswerk (Hamburg), der Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn (Schweiz) und der Presbyterianischen Kirche von Korea (Südkorea) ermöglicht.

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