Gottesdienste sind entscheidend für erfolgreiche Generalversammlung

Ungeachtet ihrer geographischen Herkunft oder ihrer Erfahrungen mit früheren Generalversammlungen waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gottesdienstausschusses darin einig, dass die Gottesdienste bei der Generalversammlung im Jahr 2017 die Grundlage sind, auf der alles andere aufbaut.

„Das Zusammenkommen bei einer Generalversammlung dient einerseits der Diskussion aller möglichen Fragen, über die entschieden werden muss, aber es ist zugleich eine Versammlung des Volkes Gottes“, meint André Bartlett von der Niederländisch-reformierten Kirche in Südafrika. „Daher sollte der Gottesdienst dabei eine Schlüsselrolle spielen.“ Pfarrer Bartlett hatte früher beim Gottesdienstausschuss des Reformierten Ökumenischen Rates mitgearbeitet.

Chineta Goodjoin von der Presbyterianischen Kirche in den USA, die zum ersten Mal dabei ist, stimmt dem zu: „Es ist die Grundlage für alles andere. Wenn wir uns versammeln und gemeinsam Gottesdienst feiern, dann kommen wir im Zeichen der Versöhnung, des Mitgefühls und der Vergebung unter der Herrschaft Gottes zusammen. Der Gottesdienst verbindet uns mit unserer Geschichte und bietet ein Sprungbrett für die Zukunft.“

Die zwölf Mitglieder des Gottesdienstausschusses trafen sich Anfang April in Leipzig, wo die Generalversammlung der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen im Jahr 2017 stattfinden wird. Bei diesem ersten Treffen machten sie mit der Stadt ebenso Bekanntschaft wie sie sich gegenseitig kennenlernten.

„Wir sind eine wunderbare Gruppe begabter Menschen aus der ganzen Welt, die ihre Gaben einbringen, ihren kulturellen Hintergrund sowie unterschiedliche Nuancen und Sichtweisen im Blick auf das gottesdienstliche Geschehen“, sagt Chineta Goodjoin. „Und wir entdecken dabei, dass wir mehr gemeinsam haben, als uns trennt.” Sie selber bringt die Kultur der afro-amerikanischen Kirche mit ein und deren Zeugnis und Gospels. Einer dieser Gospelgesänge war auch Bestandteil des Gottesdienstes, den der Ausschuss am Sonntag in der Evangelisch-Reformierten Kirche in Leipzig gestaltet hat. In diesem Gottesdienst wurden die verschiedenen Stilrichtungen und Akzente deutlich, die die einzelnen Ausschussmitglieder mitbringen.

„Ich glaube, dass ich eine bestimmte Fröhlichkeit im Gottesdienst beitrage“, meint Gerardo Oberman von der Reformierten Kirche in Argentinien, „etwas was wir mit anderen Kirchen südlicher Länder gemeinsam haben.“ Pfarrer Obermann arbeitet zum dritten Mal bei der Vorbereitung von Gottesdiensten für eine reformierte Generalversammlung mit und hat immer wieder Freude daran, „Einblicke in die lateinamerikanische Sichtweise“ zu vermitteln.

Die verschiedenen Hintergründe und Traditionen haben den Ausschuss nicht daran gehindert, sehr schnell als Gruppe zusammenzuwachsen. „Wir haben uns erst in dieser Woche als Gruppe getroffen und haben schon das Gefühl, seit Jahren zusammenzuarbeiten“, stellt Pfarrer Bartlett fest.

Der Gottesdienstausschuss ist dafür verantwortlich, die zwölf Gottesdienste vorzubereiten, die während der Generalversammlung stattfinden sollen. Dazu gehören ein Eröffnungs- und ein Abschlussgottesdienst sowie die öffentlichen Festgottesdienste im Berliner Dom und in der Wittenberger Schlosskirche. Diese Gottesdienste werden die reichhaltige Gottesdiensttradition reformierter Kirchen in ihrem jeweiligen kulturellen Umfeld zum Ausdruck bringen. Der Ausschuss wird auch ein Gottesdienstbuch herausgeben, das in den Mitgliedskirchen der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen benutzt werden soll.

Der Ausschuss hat das Messegelände in Leipzig besichtigt, wo 2017 die Generalversammlung abgehalten werden soll, und den Pfarrer der Nikolaikirche getroffen. In der Nikolaikirche, deren Friedensgebete dazu beigetragen haben, die friedliche Revolution von 1989 auszulösen, soll der Eröffnungsgottesdienst der Generalversammlung gefeiert werden. Die Friedensgebete finden dort noch immer jeden Montagabend statt und die Ausschussmitglieder konnten daran teilnehmen.

Der Ausschuss wird in den kommenden Monaten weiterarbeiten und sich das nächste Mal im Rahmen des jährlichen Symposium on Worship treffen, zu dem das Calvin Institute of Christian Worship und das Predigt-Kompetenzzentrum in Grand Rapids, Michigan (USA), einladen.

Comments are closed.