Pandemie verändert den Arbeitsstil der WGRK und seiner Mitglieder

„Er hat dir kundgetan, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert: Nichts anderes, als Recht zu üben und Güte zu lieben und in Einsicht mit deinem Gott zu gehen.“—Micha 6,8 (Zürcher Bibel 2007)

In dieser beispiellosen, sich rasch wandelnden Situation hält die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) an ihren Verpflichtungen als globale Koinonia fest, die durch gemeinsames Erkennen, Bekennen, Bezeugen und Reformieren gekennzeichnet ist. Wenn wir Gottes Ruf an uns als weltweite christliche Familie leben, die „zur Gemeinschaft berufen und der Gerechtigkeit verpflichtet ist“, so führt uns das dazu, dass wir uns zuerst an Gott wenden, der unsere Hoffnung und unser Fundament ist.

„Die Coronavirus-Pandemie betrifft die ganze Welt, und wir alle sind von ihren Auswirkungen betroffen“, heißt es in einem Brief der Präsidentin Najla Kassab und des Generalsekretärs Chris Ferguson an alle Mitglieder der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. „Unsere Kirchen und regionalen Einrichtungen reagieren sowohl auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder in geistlicher als auch in materieller Hinsicht und bemühen sich, mit den energischen Maßnahmen einzustimmen, die zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus ergriffen wurden, um die Betroffenen besser zu versorgen.“

„Es ist beunruhigend, dass an vielen Orten gottesdienstliche Zusammenkünfte ausgesetzt wurden, und dennoch ist es ermutigend, dass so viele nach Wegen suchen, um der Liebe zu Gott und dem Nächsten treu zu sein, auch wenn sie zu Hause bleiben und Reisetätigkeit und sozialen Kontakte einschränken“, wird in dem Brief festgestellt.

Hunderte von Gemeinden in den Mitgliedskirchen sind zu virtuellen Gottesdiensten übergegangen und nutzen dabei Werkzeuge wie Facebook live, Zoom und YouTube. Der Regionalrat der Karibik und Nordamerikas (CANAAC) hat auf seiner Website eine Seite mit Ressourcen aus den Mitgliedskirchen veröffentlicht, während die wöchentlichen Nachrichten der Mitgliedskirchen der WGRK in den letzten Wochen Dutzende von Berichten enthielten.

Es überrascht nicht, dass die Bedingungen nicht mehr gegeben sind, die es dem WGRK-Exekutivausschuss erlauben, sich zu seiner Jahrestagung im Mai in Südafrika zu versammeln. Da die Situation weiterhin unberechenbar ist, ist es auch schwierig, ein Datum für eine Tagung im Jahr 2020 festzulegen.

Die gastgebenden Kirchen Südafrikas haben angedeutet, dass sie den Exekutivausschuss im Mai 2021 gerne willkommen heißen würden, und die Pläne gehen bereits in diese Richtung. Die WGRK-Beauftragten haben für November ein Treffen geplant und werden versuchen, sich möglichst zu einem früheren Zeitpunkt persönlich zu treffen. Sie werden sich auch weiterhin virtuell in regelmäßigen Abständen treffen und in engem Kontakt mit dem Generalsekretariat bleiben. Die programmatische und administrative Arbeit der WGRK wird fortgesetzt, allerdings auch auf elektronischem Wege.

„Auch wenn sich die Welt, die bereits unter Diebe gefallen ist, in einer ungewissen Zeit befindet, die durch eine sich ausbreitende Pandemie gekennzeichnet ist, versteht die WGRK, dass Gott am Werk ist, und wir müssen der Berufung Gottes treu sein, die an uns ergeht“, besagt der Brief. „Wir müssen in dieser Zeit der Krise besonders wachsam sein, um die Armen und Schwachen zu schützen, die Sache der Gerechtigkeit zu fördern und sicherzustellen, dass kein Unrecht begangen wird.“

Die WGRK tut dies, weil sie glaubt, „dass Gott ein Gott der Gerechtigkeit ist. In einer Welt der Korruption, Ausbeutung und Gier ist Gott in besonderer Weise der Gott der Mittellosen, der Armen, der Ausgebeuteten, der Ungerechten und der Misshandelten (Psalm 146,7-9)“, wie es im Bekenntnis von Accra heißt.

„Wir sollten alle verstehen, dass wir dies nicht allein tun, sondern mit Gottes Hilfe und mit der Unterstützung der gesamten Gemeinschaft. Wir müssen uns gegenseitig im Gebet unterstützen und uns verstärkt darum bemühen, miteinander in Kontakt zu bleiben, durch eine starke Kommunikation und das Teilen von Herausforderungen und Bedürfnissen ̶ sowie von Einsichten“, heißt es im Brief. „Lassen Sie uns alle in engem Kontakt bleiben, uns gegenseitig im Gebet und in der Tat unterstützen und anderen zur Ehre Gottes dienen.“

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