Reformierte Weltgemeinschaft fordert Gespräche angesichts wachsender Spannungen um Nordkorea

Die koreanische Halbinsel hat sich in kürzester Zeit zum gefährlichsten Krisenherd der Welt entwickelt. Der amerikanische Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Führer Kim Jong-un liefern sich Wortgefechte und scheinen zu einem Kräftemessen entschlossen zu sein.

Die USA und Südkorea führen großangelegte Militärübungen entlang der Grenze zu Nordkorea durch. Die Amerikaner haben trotz heftiger Proteste der Volksrepublik China und großer Teile der südkoreanischen Bevölkerung damit begonnen, ihr neues Raketenabwehrsystem THADD in Südkorea zu installieren.

Während Nordkorea weitere Raketenabschüsse und Atombombentests ankündigt, entsenden die USA einen atomaren Flugzeugträger, Kriegsschiffe und ein U-Boot nach Korea, um das nordkoreanische Regime abzuschrecken. Aus Nordkorea kommt nach einem Bericht der BBC die Ankündigung, man werde den Flugzeugträger versenken und einen „gewaltigen Präventivschlag“ durchführen.

Inmitten der zunehmenden Spannungen in einer der empfindlichsten Regionen der Welt hat die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen appelliert „sich für ein Ende der provokativen Militärübungen einzusetzen, die die Situation auf der koreanischen Halbinsel destabilisieren, und statt dessen eine Dialogplattform einzurichten, wo sich alle Länder gleichermaßen anerkannt und respektiert fühlen, damit ein dauerhafter Frieden in Nordostasien hergestellt werden kann.“

Die WGRK hat schon häufiger betont, dass es ohne Frieden in Korea keinen Frieden in der Region und in der Welt geben kann. Im Einklang mit den ökumenischen Stellungnahmen und Grundsätzen hat die WGRK ihre Mitgliedskirchen in Korea und anderswo dazu ermutigt, sich in einer weltweiten Zusammenarbeit zugunsten des Friedens und der Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel zu engagieren. In der Tradition einer jahrzehntelangen ökumenischen Begleitung der koreanischen Kirchen hat eine WGRK Delegation unter der Leitung des WGRK-Präsidenten Dr. Jerry Pillay und des WGRK Generalsekretärs Chris Ferguson vom 24. bis zum 29. September 2016 Nordkorea besucht.

Unter dem Eindruck dieses Besuchs und der jüngsten Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel ruft die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen die Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen dazu auf, „entschlossen dafür einzutreten, dass der Waffenstillstand von 1953 durch einen Friedensvertrag ersetzt wird, damit die ausländische Militärpräsenz auf der koreanischen Halbinsel ein Ende findet und das koreanische Volk die Chance bekommt, nach seinen eigenen Vorstellungen eine friedliche Wiedervereinigung zu erlangen.“

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